Veröffentlicht am 10.07.2025 - Redakteur: Eva Seifried
Über ein volles Haus freute sich Vorsitzende Andrea Bertelshofer bei der 100-Jahr Feier der Manteler Sozialdemokraten. Sie begrüßte zahlreiche Ehrengäste und benachbarte Ortsvereine und auch Manteler Vereinsvertreter. Der ganze Abend stand im Zeichen der Demokratie. Alle Redner beschworen, die Demokratie zu stützen und zu erhalten, egal bei welcher Partei man ist. Konzentriert verfolgten dann die Gäste den Festvortrag von Dr. Ulrich Maly, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, der sich humorvoll als „Clubberer“ bekannte. „Aus der SPD tritt man nicht aus, man stirbt“, gelte auch heute noch, so Maly. Die Rechtspopulisten sind weltweit auf dem Vormarsch, die politische Mitte schwindet. In den 60iger und 70iger Jahren waren Willi Brandt und Helmut Schmidt Ikonen, ihre Fotos standen bei den Familien zu Hause. Maly ist der Meinung, dass die stärkere Wahlbeteiligung durch die frühere Nichtwählerschaft kommt. Beifall erhielt er für die Bemerkung, dass die Abschaffung der Vermögenssteuer ein Fehler war. Nur ein Prozent der Deutschen bezahlte Vermögenssteuer. „Wir werden viele Jahre mit der AfD leben müssen und uns mit ihr auseinandersetzen“. Wir müssen aus der Spirale der Angst herauskommen. „Menschliche Arbeit wird zu hoch besteuert“, so der Redner. „Viele Dinge treiben uns an, wir sind eine Friedenspartei. Waffen schaffen selten Frieden. Wir sind die Garanten der Demokratie und stolz darauf. Wir stehen fest auf den Beinen der Sozialdemokratie, beschwor Maly abschließend und erhielt für seine Rede langanhaltenden Beifall. Zuvor hatte MdL Nicole Bäumler auf die Gründungszeit der SPD zurückgeblickt, wo alles teurer wurde. „Wir müssen auch international zusammenhalten. „Schritt für Schritt müssen wir das Leben für die Menschen besser machen“. Bürgermeister Richard Kammerer bestätigte, dass aus den Reihen der SPD immer wichtige Impulse zum Wohle der Gesellschaft kommen. „Ihr seid eine Partei, welche die politische Mitte vertritt“, so der Manteler Rathauschef. Differenzen sind nicht unüberbrückbar. Kammerer überreichte zum Jubiläum eine Spende des Marktes Mantel und vom Vereinskartell. Parteihistoriker Karl Bayer bestätigte, dass sozialdemokratische Politik viel Mut voraussetzt. 1925 war ein Schicksalsjahr. Die Wahl Hindenburgs beschleunigte den Rechtsruck. Von 1967 bis 1978 hat die SPD den Bürgermeister in Mantel gestellt und damit Geschichte geschrieben. „Unsere Geschichte ist noch nicht zu Ende“, so Bayer. Ronja Endres, SPD Landesvorsitzende in Bayern bestätigte dass die SPD-Leute oft bis tief in die Nacht mit Herz und Engagement diskutieren. „Wir sind alle wahnsinnig schlecht gelaunt in Deutschland“. Nichts wird besser, wenn man nicht daran arbeitet, ihre Devise. „Demokratie ist komplizierter geworden“. Aber sie ist das beste System, das wir haben“. Die AfD findet viele Rechte wie zum Beispiel die Pressefreiheit nicht gut “Wir müssen rausgehen und Gespräche führen, war der Apell der Landesvorsitzenden. Zwischen den Rednern sorgte die Band Jara Milo mit Rockklassikern aus den 70iger Jahren für beste Stimmung. Abschließend bedankte sich Vorsitzende Andrea Bertelshofer noch bei „Festleiter“ Dr. Manfred Klier für die Organisation. Es gab noch Glückwünsche und Geschenk vom Ortsverein Etzenricht dessen Paten die Manteler sind. Die SPD-Mitglieder versorgten die Gäste flott mit Getränken und auf den Tischen stand pikantes Kleingebäck. Zur Feier des Tages trugen sich dann die Ehrengäste in das Goldene Buch des Marktes Mantel ein.