Veröffentlicht am 10.03.2025 - Redakteur: Franz Sperl
Jetzt aber wieder zurück zur Hauptsportart beim VfB, dem Fußball. Aber auch neben dem Sportplatz passierte in der langen Historie des Vereins einiges. Die Tatsache, dass es auch in dieser Zeit auch schon heiß herging, beweist das Protokollbuch. Bei einer wichtigen Mitgliederversammlung am 9. Mai 1953 wurde der damalige 1. Vorsitzende Johann Östreicher mit dem Vorwurf konfrontiert, der VfB habe auf seine Veranlassung hin das Punktspiel in Kemnath absichtlich verloren. Empört trat daraufhin Östreicher von seinem Amt zurück und es kam im Saal zu tumultartigen Ausschreitungen. Zum Glück für den Verein übernahm der zurückgetretene Vorsitzende am 30. Mai nach langem Überreden sein Amt wieder, damit es nicht heiße, er ließe den VfB im Stich.
Ein weiteres nicht so erfreuliches Kapitel ereignete sich im Jahr 1955. Am 13. November gab es in Rothenstadt einen Spielabbruch, der durch die beiden VfB-Akteure Hans Fuhrmann („Ramp“) und Hermann Kuchenreuther („Koucherer“) verursacht worden sein soll. Der Schiedsrichter soll dabei tätlich angegriffen worden sein, was von Seiten des VfB energisch bestritten wurde. Leider können wir die beiden o. g. Spieler nicht mehr dazu befragen, da sie nicht mehr unter den Lebenden sind. Nach dieser Saison musste der VfB Mantel dann auch noch nach fast 30jähriger Zugehörigkeit zur damaligen A-Klasse (heute Kreisliga) in den sauren Apfel des Abstiegs beißen. Zumindest einmal aber kam der Schiri nicht ungeschoren davon. Nachdem Schiedsrichter „Gankl“ Scher einen Manteler Spieler (auch nicht mehr unter den Lebenden, aber der Name ist der Redaktion bekannt) vom Platz gestellt hatte, wollte er sich nach dem Schlusspfiff mit seinem Fahrrad aus dem Staub machen. Allerdings hatte er die Rechnung ohne den Wirt (sprich dem vom Platz Gestellten) gemacht. In der Nähe des Anwesens Drechsler bei der Abzweigung nach Weiherhammer kam es zu einer kurzen, für den Schiri aber sehr schmerzhaften Begegnung, bei der er einen Teil seines Gebisses eingebüßt haben soll. Aber auch für den Mantler Fußballer hatte diese „Unterhaltung“ Folgen. Er wurde durch das Sportgericht lebenslang gesperrt. Erst nach vielen Jahren und mehreren abgelehnten Gnadengesuchen durfte er wieder Fußball spielen. Hierbei soll sich der ehemalige Kreisjugendleiter Willibald Bäumler sehr stark eingesetzt haben. Im Jahr 1955 wurde das 30jährige Jubiläum groß gefeiert. Als Höhepunkt trat eine verstärkte Mannschaft des VfB gegen die SpVgg Weiden an, und das vor sage und schreibe 2000 (!) Zuschauern. Heutzutage eine unvorstellbare Kulisse. Über das Ergebnis ist leider nichts bekannt. Wie viele Vereine, hatte auch der VfB immer einen großen Bedarf an finanziellen Mitteln. Zur Aufbesserung der Kasse wurden u. a. Theaterstücke aufgeführt, wie schon einmal an anderer Stelle erwähnt wurde. Dabei kam es am 30. März 1958 zu einem Eklat. Obwohl man den Termin rechtzeitig angekündigt hatte, hielt der damalige Wirt des Gasthofes „Zur Post“ (Vereinslokal des VfB) zur gleichen Zeit, als das Theaterstück aufgeführt wurde, einen Filmabend ab. Daraufhin wurde beschlossen, das Vereinslokal zu wechseln. Sämtliche Wirte in Mantel, die Mitglieder des VfB waren, wurden angeschrieben, mitzuteilen, welche Vergünstigungen der VfB im Falle des Wechsels in ihr Lokal erhalten würde. Aufgrund des besten Angebotes (200 DM Zuwendung pro Jahr an den Verein) erhielt Hans Janner (Adl, später Disco „Phila“) den Zuschlag. Bei einer der ersten Mitgliederversammlungen im neuen Vereinslokal geschah dann gleich etwas Kurioses. Inmitten einer Diskussion betraten einige Weiherhammerer das Lokal. Daraufhin schloss der Vorsitzende abrupt die Versammlung, „denn es steht fest, dass die Versammlung nur Sache des VfB ist und keine Zuhörer aus Weiherhammer erwünscht sind.“ (Protokoll vom 4. April 1958 )
Fortsetzung demnächst