VfB Mantel (fast) 100 Jahre gelebte Tradition in schwarz-weiß (Teil 3 )

Veröffentlicht am 11.09.2024 - Redakteur: Franz Sperl

Die Mantler Fußballer wollten aber ihr Domizil doch näher am Markt haben und suchten deshalb weiterhin nach einem geeigneten Platz. Bald wurde man auch fündig. Auf der „Wirtspaint“ hinter dem Gasthof „Zur Post“ wurde in Eigenregie ein Sportplatz angelegt. Viel Handarbeit war angesagt, denn modernen Maschinen und Geräte wie heute gab es damals noch nicht. Deshalb wurde mit Schaufeln und Rechen der Platz bespielbar gemacht.
Die Platzeinweihung erbrachte einen Reinerlös für den noch jungen Verein, zum damaligen Zeitpunkt ein mehr als ansehnlicher Betrag. Diese finanzielle Grundlage wurde aber auch benötigt, denn man musste in der damaligen A-Klasse die Punktspiele im Kreis Oberfranken austragen. Die Fahrten zu den Auswärtsspielen waren lang und nicht billig.
Übrigens gab es für einige Zeit in Mantel und Weiherhammer sogar drei Fußballvereine. Dabei handelte es sich neben dem in Mantel und Weiherhammer noch um die vom damaligen Hüttenwerksdirektor Dorsch ins Leben gerufene Fußballmannschaft der Turner, die ihre Spielstätte auf dem Gelände der heutigen TSG-Turnhalle hatte. In ihr spielten viele Mantler, da es Direktor Dorsch in vielen Gesprächen mit den Eltern (sprich Vätern), die im Hüttenwerk ihre Arbeitsstelle hatten, ihre Söhne doch in seiner Mannschaft Fußball spielen zu lassen.
Die Weiherhammerer Fußballer hatten zu diesem Zeitpunkt ihre Spielstätte hinter der Metzgerei Braun, in der Nähe der katholischen Kirche. Da ihnen aber der Verpächter den Pachtvertrag gekündigt hatte, waren sie plötzlich heimatlos. Viele der Spieler schlossen sich deshalb der Fußballelf der Turner an.
Erst einige Jahre später wurde in Weiherhammer ( damals aber noch Manteler Grund ) ein Fußballplatz errichtet, wo heute noch die TSG Weiherhammer ihre sportliche Heimat hat.
Dass es zur damaligen Zeit auch nicht immer gesittet zuging, beweist eine Episode aus dem Jahr 1935. Damals fand auf der „Wirtspaint“ ein Spiel gegen eine Mannschaft aus Österreich statt. Diese bestand, ebenso wie die ca. 50 mitgekommenen Zuschauer aus SA-Männern. Nach einem Foul eines einheimischen Spielers gingen die SA-Männer auf den Mantler los. Es kam zu einer Rauferei, das Spiel wurde daraufhin abgebrochen. Der Spieler, der das Foul begangen hatte, konnte sich durch die Hintertüre eines naheliegenden Stadels in Sicherheit bringen. Damit war die Sache aber noch nicht erledigt. Die SA-Männer suchten bis in die späten Abendstunden nach dem Spieler, Gott sei Dank vergeblich. Erst als ein größeres Polizeiaufgebot erschien, kehrt wieder Ruhe ein.
Als dann 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurden auch viele Manteler Spieler zum Dienst an der Waffe eingezogen. Deshalb musste der Sportbetrieb eingestellt werden. Leider kamen nicht alle Fußballer unversehrt aus dem Krieg zurück.
Dennoch kamen bereits im Jahr 1945 mehrere sportbegeisterte Männer zusammen, um den Verein wieder ins Leben zu rufen. Neben vielen anderen waren dies Hans Österreicher, Willi Bäumler, Andreas Götz, Michael Schregelmann, Georg Wälisch, Ferdinand Biller, Franz Gurdan und Max Fuhrmann. Von der Militärverwaltung war vorgeschrieben, dass nur jemand als Vorstand fungieren konnte, der nicht bei der Partei gewesen war.
Johann Ziegler stellte sich zur Verfügung. Die neue Vorstandschaft entschloss sich, an der Haidenaab einen neuen Sportplatz zu bauen. Dabei tauchte aber ein großes finanzielles Problem auf.
Wie dies gelöst wurde, dazu mehr im nächsten Teil.

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