Manteler Sozialdemokraten informieren sich über erneuerbare Energien

Veröffentlicht am 27.06.2023 - Redakteur: Eva Seifried

Die Energiewende, Energiesparen und das Thema Erneuerbare Energien für Zuhause standen im Mittelpunkt einer gut besuchten Veranstaltung des SPD-Ortsvereins Mantel im Gasthaus „Hauptmann“. Vorsitzende Andrea Bertelshofer konnte als Referenten Matthias Rösch und Corinna Loewert vom Energie-Technologischen Zentrum Nordoberpfalz (etz Nordoberpfalz) begrüßen. Das etz, so Matthias Rösch einleitend, sei ein unabhängiges Dienstleistungszentrum für Bürger, Kommunen und Unternehmen. Zu seinen Aufgaben gehöre beispielsweise die kostenlose und neutrale Erstberatung für Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen beispielsweise bei den Themen Energieeinsparung oder zu energiethematischen Fragestellungen bei Gebäudemodernisierung und Neubau. Die Hintergründe der Energiewende lägen in der immer stärkeren Erwärmung der Erde, die zu einer deutlichen Verstärkung von Wetterextremen und Umweltkatastrophen führe. Aus diesem Grunde gehen mit der Energiewende eine wesentliche Verminderung des ausgestoßenen Kohlendioxids (CO2) einher, das Haupttreiber der Klimaerwärmung sei. Bis 2030 sollten in Deutschland die ausgestoßenen Mengen an CO2 um 65%, bis 2040 um 88% verringert werden. Bis zum Jahr 2045 sollte Klimaneutralität erreicht werden, für Bayern hat sich die Staatsregierung das Jahr 2040 als Ziel gesetzt. Dass Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Heizöl oder Gas immer teurer werde, liege auch daran, dass für deren umweltschädliche Verbrennung eine CO2-Bepreisung eingeführt wurde, die beispielsweise bei einem wenig sanierten Einfamilienhaus, das mit Heizöl befeuert wird, Zusatzkosten im Jahr 2021 von 158 Euro hervorrief. Diese steigern sich im Jahre 2026 auf 349 bis 412 Euro. Anschließend stellte Rösch die Eckpunkte des gerade erst beschlossenen Gebäudeenergiegesetzes vor. Neugebaute Gebäude sollen ab 2024 mit einer Heizung ausgestattet werden, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Deren Einbau wird dabei von Seiten des Staates massiv gefördert. Diese Regelung gilt für einen Heizungsaustausch in Bestandsgebäuden erst ab 2028 in Verbindung mit einen bis dahin vorliegenden Wärmeplan der jeweiligen Kommune. Das Gesetz verlange keinen Austausch von Heizkörpern. Beim Einbau einer neuen Heizung könne dies jedoch aus technischen Gründen erforderlich werden. Funktionsfähige Öl- und Gasheizungen müssen somit nicht ausgetauscht werden. Reparaturen sind ebenfalls möglich. Liegen bei Hauseigentümern soziale Härtefälle vor, gelten die Vorschriften zum Einbau neuer Heizungen ebenfalls nicht. Mieter sollen mit dem neuen Gesetz vor einem starken Anstieg der Heizkosten geschützt werden.
Raumwärme, so die Referenten, stellt mit 70,5 Prozent den größten Energieverbrauch in Häusern dar. Deshalb gilt ihr das Hauptaugenmerk beim privaten Energieverbrauch. So sollten Ventilatoren nicht zur Kühlung oder Erwärmung von Räumen eingesetzt werden, da sie einen sehr hohen Stromverbrauch haben. Programmierbare Thermostatköpfe senken ebenfalls den Verbrauch. Die Heizung ein Grad geringer aufzudrehen, vermindert den Verbrauch um 6 Prozent. Im Bad spare Duschen statt Baden stark den Wasserverbrauch.
Beim Strom seien IT-Geräte wie Computer, Fernseher und Audiogeräte die größten Stromverbraucher, danach folgen Kühl- und Gefriergeräte. Wenn möglich, sollten die Geräte nicht Stand-by laufen, da dies den Stromverbrauch spürbar erhöhe. Neue energiesparende Geräte wie eine neue Heizungspumpe, ein neuer Elektroherd oder ein neuer Kühlschrank würden zu jährlich jeweils dreistelligen Einsparungen führen. Abschließend gingen die Referenten noch auf die Nutzung von erneuerbaren Energien wie Sonnenenergie, Erdwärme oder Biomasse ein. Die Verwendung einer Wärmepumpe, beispielsweise in Kombination mit einem Photovoltaikkollektor sei eine energieeffiziente Art der Wärmeerzeugung. In größeren Städten ist der Bezug von Fernwärme eine einfache und kostengünstige Variante zur Umstellung auf klimafreundliche Wärme. Für ländliche Gegenden sind dies Wärmenetze für eine Gruppe von Gebäuden, ein Wohngebiet oder auch eine ganze Gemeinde.

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