Veröffentlicht am 18.10.2022 - Redakteur: Hans Kneißl
Zu Beginn der 96. Generalversammlung des Unterstützungsvereins bei Sterbefällen gedachte der Vorsitzende der in 2021 verstorbenen Mitglieder. In seinem Rechenschaftsbericht lobte er Hauptkassier Ulrike Schiller und Unterkassier Christine Dirrigl, ohne die die Abwicklung von Sterbefällen nicht so reibungslos funktioniert hätte. 1525 Euro wurden sofort ausbezahlt, wobei gerade mal ein Beitrag von 1,20 Euro pro Sterbefall erhoben wurde.
Seit der Gründung im Jahre 1926 habe man 1 233 Sterbefälle betreut. Das bedeutet, dass bisher insgesamt bereits 896.665.96 € an Sterbegeld ausbezahlt wurden. „Auch das vergangene Jahr war mit 29 Sterbefällen eines der arbeitsintensiveren in der Geschichte der Selbsthilfe. Allein 2021 konnten wir die stolze Summe von 44 225,00 Euro Sterbegeld an Hinterbliebene ausbezahlen“, betonte der Vorsitzende. Ulrike Schiller wurde eine einwandfreie Kassenführung bestätigt.
Die Selbsthilfe Mantel zählt derzeit 1286 Mitglieder, davon 282 Auswärtige. Der Eintritt in das Sozialwerk ist bis zum 35. Lebensjahr möglich mit einer Karenzzeit bis zum 40. Lebensjahr. Das Durchschnittsalter ist 59 Jahre. Mitglieder treten im Durchschnitt mit 27 Jahren der Selbsthilfe bei. Den verstorbenen Mitgliedern standen nur 6 Neuaufnahmen gegenüber. Kammerer bat die Mitglieder, kräftig Werbung für das einmalige Sozialwerk zu machen, denn nur so funktioniert das Umlageverfahren weiterhin.
Turnusmäßig wurde ein Teil der Vorstandschaft neu gewählt. Bürgermeister Richard Kammerer bleibt Vorsitzender der Selbsthilfe Mantel. Einstimmig wurde er von den Mitgliedern wieder gewählt. In ihren Ämtern bestätigt wurden Ulrike Schiller als Kassier sowie Evi Jankowski und Gerhard Seiser als Beisitzer.
Passend zur Betreuung demenzkranker oder pflegebedürftiger Angehöriger hielten Katja Nübler und Sonja Oleson vom Verein zur Förderung seelischer Gesundheit im Alter e. V. (SEGA) einen Vortrag zur Wohnraumanpassung in heimischer Umgebung. „Zielführend dabei sind die Erhaltung der Selbständigkeit, Sicherheit und Selbstbestimmung der Angehörigen, und das bei möglichst niedrigen Kosten“, erklärte Nübler. So unterstützt die Pflegekasse die Anschaffung von Hilfsmitteln wie den Handlauf am Hauseingang, den Knaufzylinder mit Notfunktion bei Gefahrensituationen oder den Treppenlift.
Für die Anpassung der Küche empfahl sie einen Rauchmelder oder eine Überwachungsbox über dem Herd mit der Funktion, dass sich der Herd bei Gefahr selbst ausschaltet. Um der Stolperfalle eines Teppichs zu entgehen, wären doppelt beschichtete Klebebänder von Vorteil, um den Teppich am Boden zu halten. Zur Minimierung von Sturzgefahren beim Aufstehen in der Nacht empfahl Frau Nübler Nachtlicht mit Bewegungsmelder und automatischer Lichteinschaltung. Im Falle einer notwendig gewordenen Wohnraumanpassung für kranke und pflegebedürftige Angehörige gibt es Zuschüsse, die vom Landratsamt bewilligt werden. Ansprechpartner im Landkreis Neustadt/WN ist Udo Müller und der Verband der Pflegehilfe.
Kammerer dankte den Referenten für den Vortrag von Katja Nübler, überreichte zur Manteler Tasse einen Blumenstrauß und schloss mit dem Wunsch, durch Gewinnung möglichst vieler Neumitglieder den Verein am Leben zu erhalten.
In ihren Ämtern bestätigt wurden Richard Kammerer (Bildmitte) als Vorsitzender, Ulrike Schiller (Bildmitte rechts) als Kassier sowie Evi Jankowsky (vorne links) und Gerhard Seiser (Bildmitte links) als Beisitzer. Katja Nübler und Sonja Oleson ((vorne von rechts) hielten einen Vortrag über Wohnraumanpassung im Alter.