Einen guten Einfall hatten Christine Dirrigl, Ulla Kammerer, Ulrike Schiller und Monika Puff. Zur Jahreshauptversammlung kredenzten sie den 23 Besuchern kostenlos Obst- und Käsekuchen. Dazu spendierte die Wirtin des Sportheims den Kaffee. Eingangs der 97. Generalversammlung des Unterstützungsvereins bei Sterbefällen gedachte der Vorsitzende der in 2022 verstorbenen Mitglieder. Er bedankte sich bei allen Mitgliedern der Vorstandschaft für die gute Zusammenarbeit und lobte Hauptkassier Ulrike Schiller sowie Unterkassier Christine Dirrigl, die die Abwicklung der Sterbefälle vorbildlich durchgeführt hätten. 1525 Euro wurden sofort ausbezahlt, wobei gerade mal ein Beitrag von 1,20 Euro pro Sterbefall erhoben wurde.
Seit der Gründung im Jahre 1926 habe man 1 274 Sterbefälle betreut. Das bedeutet, dass bisher insgesamt bereits 936.515.96 € an Sterbegeld ausbezahlt wurden. „Im Jahr 2022 kam es zu 26 Sterbefällen mit Sofortauszahlung an die Hinterbliebenen“, betonte der Vorsitzende. Ulrike Schiller wurde eine einwandfreie Kassenführung bestätigt. Um kostendeckend weiterarbeiten zu können, wurde von der Versammlung eine Erhöhung von 1,20 € auf 1,50 € pro Sterbefall beschlossen. Die Selbsthilfe Mantel zählt derzeit 1266 Mitglieder, davon 284 Auswärtige. Der Eintritt in das Sozialwerk ist bis zum 35. Lebensjahr möglich mit einer Karenzzeit bis zum 40. Lebensjahr. Das Durchschnittsalter ist 59 Jahre. Mitglieder treten im Durchschnitt mit 26 Jahren der Selbsthilfe bei. Den verstorbenen Mitgliedern und drei Austritten standen nur neun Neuaufnahmen gegenüber. Kammerer bat die Mitglieder, kräftig Werbung für das einmalige Sozialwerk zu machen, denn nur so funktioniert das Umlageverfahren weiterhin.
Turnusmäßig wurde ein Teil der Vorstandschaft neu gewählt. Thomas Magerl bleibt 2. Vorsitzender der Selbsthilfe Mantel. Franz Sperl scheidet als Beisitzer aus. Neu gewählt wurde Stephanie Sperl. In ihren Ämtern bestätigt wurden Monika Puff als Schriftführerin sowie Wolfgang Reil als Beisitzer. Günther Sparrer und Manfred Barth wurden als Kassenprüfer bestellt. Hinsichtlich der Betreuung demenzkranker Angehöriger hielten Maria Müller und Sonja Oleson vom Verein zur Förderung seelischer Gesundheit im Alter e. V. (SEGA) einen Vortrag über Demenz im Alter. SEGA unterhält Kontakte zur Fachstelle für pflegende Angehörige. „Zielführend ist die Lobbyarbeit für psychisch kranke Menschen im Alter Durch Fachleute und Angehörige. Als besonders hilfreich für demenzkranke Menschen haben sich die Teilhabe und Begleitung der Angehörigen und Fachleute am Leben der Betroffenen erwiesen.
Im Mittelpunkt steht die Vermittlung von Aktivitäten, die Spaß und Freude am Leben zurück bringen. Als Möglichkeiten der Demenzbekämpfung nannten sie gymnastische Übungen, Kopftraining und Nutzung der Sinne, um Kranke wieder aktiv am Leben teilhaben zu lassen. So können Dufttherapien Glücksgefühle hervorrufen, das gemeinsame Singen altbekannter klassischer Lieder Spaß und Freude vermitteln. Emotionen demenzkranker Menschen sind sehr gut ausgeprägt und können spielerisch positiv beeinflusst werden. Als Beispiele wurden Erinnerungssäckchen genannt, in welchen kleine Gegenstände ertastet und benannt werden sollen. Empfohlen wurde auch ein „Dialektmemory“ mit oberpfälzischen Begriffen oder Karten mit bildlichen Gegenständen, die frohe und angenehme Erinnerungen wecken.
Kammerer dankte den Referenten für den Vortrag, überreichte zur Manteler Tasse einen Blumenstrauß und schloss mit dem Wunsch, durch Gewinnung möglichst vieler Neumitglieder den Verein am Leben zu erhalten.

Empfohlener Text zum Bild:
In ihren Ämtern bestätigt wurden Thomas Magerl (3. v. l.) als 2. Vorsitzender, Monika Puff (Bildmitte) als Schriftführerin sowie Wolfgang Reil (nicht auf dem Bild) als Beisitzer. Neu gewählt wurde Stephanie Sperl (3. V. r.) als Beisitzer. Maria Müller und Sonja Oleson (4. u. 6. von links) hielten einen Vortrag über Demenzerkrankung im Alter.