Bürgerversammlung in Mantel – Mögliches neues Flüchtlingsheim

Veröffentlicht am 25.07.2024 - Redakteur: Hans Kneißl

Das Thema „Verkauf des Pfarrhofs“ sorgte in der Bürgerversammlung für Gesprächsstoff. Nach der Sanierung erlaubt das Landratsamt Neustadt, in dem Gebäude Flüchtlinge unterzubringen.
Mehr als 100 Zuhörer verfolgten mit regem Interesse die Bürgerversammlung in der Mehrzweckhalle in Mantel. Bürgermeister Richard Kammerer gab einen Überblick über die gegenwärtige Situation des Marktes. Bei der Aussprache sorgte vor allem das Thema „Verkauf des Pfarrhofs“ für Zündstoff.
Eine Mail vom Landratsamt gab Auskunft darüber, dass der neue Eigentümer mit der Unterbringung von Geflüchteten im Pfarrhof einverstanden wäre. Die Sorge wurde laut, dass im Gebäude junge Männer im Alter von 17 bis 23 Jahren untergebracht werden. Die Lage gegenüber dem Kindergarten und die direkte Nähe zur Schule beunruhigten die Mütter und Väter. Bürgermeister Kammerer beruhigte die Anwesenden, er wolle sich dafür einsetzen, ukrainischen Müttern mit Kindern ein Vorzugsrecht zu gewähren. Inzwischen hat das Landratsamt entschieden. So erklärt Landrat Andreas Meier am Dienstag gegenüber Oberpfalz-Medien, dass dort definitiv ukrainische Familien und Frauen mit Kindern untergebracht werden sollen. Von allein reisenden Männern sei nicht die Rede.
Im weiteren Verlauf der Bürgerversammlung nannte Kammerer aktuelle Zahlen aus der Gemeindestatistik. Mantel zählt 2.764 Einwohner und kann 409 Arbeitsplätze vorweisen kann. 284 Einpendler stünden 1029 Auspendlern gegenüber. Im Jahr 2023 gab es 24 Geburten und 34 Sterbefälle. 17 Paare haben die Ehe geschlossen. Im Vorjahr waren es noch 19.
Glasfaser schleppend
Max Heindl gab zu bedenken, dass der Ausbau mit Glasfaser für das schnelle Internet in der Marktgemeinde zum scheinbaren Stillstand gekommen sei. Fördergelder von Bund und Land zu 90 % würden nicht genutzt. In Freihung wäre das rasche Internet mit Glasfaser bereits eine Selbstverständlichkeit. Die Straßen seien zum Teil in erbärmlichem Zustand, und die Neugestaltung des Marktplatzes werde vernachlässigt. Kammerer erklärte, viele Probleme seien nicht von jetzt auf gleich lösbar. Straßenzüge würden nach Dringlichkeit ausgebessert, mit „Glasfaser Direkt“ sei man im engen Kontakt und im Rahmen der Städtebauförderung sei man ebenfalls im engen Austausch. Fördergelder für Baumaßnahmen am alten „Gasthof zur Post“ und dem Anwesen „Etzenrichter Str. 1“ müssten erst bewilligt werden. Das 9,2 Millionen Euro teure Projekt könne der Markt nicht alleine stemmen.
Wann kommt Umgehungsstraße?
Unzufrieden gab sich Reinhold Meier mit dem jetzigen Stand der Umgehungsstraße. Seit nahezu 40 Jahren scheitere dieses Projekt, das nicht nur den Anwohnern in der Hüttener Straße das Leben erträglicher machen könnte, am Vorkommen eines Schmetterlings auf der geplanten Trasse. Mit dem Bau einer Bioabfallvergärungsanlage in der Mülldeponie Kalkhäusl nähme der Schwerlastverkehr zu Lasten der Bürger in Mantel weiter zu, befürchtet Meier. Er würde noch im August dieses Jahres eine Bürgerinitiative ins Leben rufen, um den Bau der Umgehungsstraße endlich zu beschleunigen. Kammerer verwies darauf, dass die Regierung das Planfeststellungsverfahren bis Ende des Jahres abgeschlossen haben wird und somit dann Baurecht bestehe. Allerdings sei mit einer Klage von Naturschutzverbänden zu rechnen.
Im September sei noch eine Baumaßnahme in der Tulpenstraße vorgesehen, die das Bankett festigen und das Abschwemmen von Erdreich verhindern soll. Kleiner Kritik wie das Fehlen eines Fahrradständers am Badeweiher begegnete Kammerer mit dem Hinweis, dass ein Anruf bei der Gemeinde genügt hätte, um diesen Missstand zu beheben. Silvia Klier bedauerte, dass die von der Gemeinde gepflanzten Bäume zu wenig Fürsorge erhielten, weswegen einige bereits vertrocknet seien. Dem hielt Kammerer entgegen, dass Bedienstete der Gemeinde mit der Bewässerung der Bäume beauftragt seien. Auch nach der Bürgerversammlung wurde noch reichlich diskutiert.

Gegenüber dem Kindergarten befindet sich der verkaufte Pfarrhof. Der neue Besitzer möchte dieses Gebäude sanieren und mit Genehmigung der Regierung Flüchtlinge aufnehmen.

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