Veröffentlicht am 01.07.2025 - Redakteur: Hans Kneißl
Sieben Monate nach ihrer Gründung hat die Bürgerinitiative ihr Ziel erreicht. Vor knapp 23 Jahren hat das Landratsamt dem Markt Mantel das Versprechen gegeben, dass die Umgehungsstraße zur Entlastung der Marktgemeinde gebaut wird. Lange Zeit geschah nichts, doch endlich ist es geschafft.
Nachdem die politischen Versuche für den Beginn der Baumaßnahme am Einspruch des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV) gescheitert waren und das Projekt allem Anschein nach zum Scheitern verurteilt war, hat sich am 21. Oktober des Vorjahres die Bürgerinitiative (BI) „Umgehungsstraße Mantel – jetzt!“ gegründet mit dem Ziel, in Eigenregie und ohne politische Unterstützung den Willen der Bevölkerung kundzutun und die Verwirklichung der Umgehungsstraße voranzutreiben. Schließlich fehlten nur 900 Meter, um die 18 km lange Umgehung von Etzenricht und Weiherhammer über den Ort Mantel fertigzustellen.
Erfolgreich hatte sich der LBV gegen das Projekt gestemmt. Er bemängelte die zu geringe Beachtung des Wiesenknopf-Ameisenbläulings, der in den Haidenaabauen vorkommt. Auch der Weißstorch nimmt dieses Gebiet bei der Nahrungssuche für sich in Anspruch. Deshalb legte der LBV Klage ein, was eine Neubewertung des Planfeststellungsverfahrens zur Folge hatte. Alle Bemühungen für die Verwirklichung der Umgehungsstraße wurden dadurch bis auf Weiteres auf Eis gelegt. Die Enttäuschung bei den Bürgerinnen und Bürgern der Marktgemeinde machte sich in der Gründung der Bürgerinitiative Luft.
Am Gründungstag informierte Reinhold Meier über die Auswirkungen der fehlenden Umgehungsstraße und fand schnell Zustimmung bei den Besuchern. Er brachte vor, dass hohes Verkehrsaufkommen durch Brummis und PKWs den Lärmpegel in der Hüttener Straße über die Maßen ansteigen ließ. Aufgrund der beengten Straßenverhältnisse käme es täglich zu Gefahren für Kinder und Anwohner auf dem Weg zur Schule beziehungsweise zu den Einkaufsstätten. Vibrationen der LKWs sorgten zusätzlich für Schäden und Risse an den alten Häusern. Meier machte deutlich, dass betroffene Bürger ein Recht auf mehr Lebensqualität und auf bessere Lebensbedingungen hätten
Anschließend wurden Hans Reil, André Götz und Christoph Fellner zu seinen Vertretern gewählt, die durch einen kleinen Arbeitskreis unterstützt wurden. Meier sah es als sehr wichtig an, mit LBV und Behörden das Gespräch zu suchen. Mit mehreren Maßnahmen machte die BI auf ihre Ziele aufmerksam. Mit Plakaten „außenrum statt mittendurch“ und einer Unterschriftenaktion wurde auf die Dringlichkeit der Umgehungsstraße hingewiesen. In Spontanaktionen am Zebrastreifen beim „Hauptmann“ haben Mitglieder der BI nochmals verdeutlicht, wie wichtig ihnen ihr Anliegen ist. Nur mit Umgehungsstraße könne sich der Markt Mantel weiterentwickeln und lebenswert bleiben.
Dass die BI zu diesem guten Ergebnis gekommen ist, führt Sprecher Reinhold Meier auf die Unterstützung von Landrat Andreas Meier und Tobias Bäumler, Leiter des staatlichen Bauamts Amberg, zurück. Bei einem Gespräch im Landratsamt am 27. Februar mit dem LBV waren MdB Albert Rupprecht und MdL Stephan Oetzinger per Video zugeschaltet. Der Landrat machte klar, dass das Geld für die Baumaßnahme seit Jahren zur Verfügung stünde, und Tobias Bäumler ergänzte, dass die Pläne längst fertig in der Schublade lägen. Als Gegenangebot wurden dem LBV größere Ausgleichsflächen offeriert, wenn er seine Klage zurückziehen würde. So könne ein gerichtliches Verfahren abgewendet werden.
Jetzt endlich wurden alle erforderlichen Unterschriften für die Genehmigung des Bauvorhabens geleistet. Meier führte den Erfolg der Bürgerinitiative darauf zurück, dass mit jedem Infoabend neuer Druck zugunsten der Baumaßnahme aufgebaut worden ist. Entscheidungen und Aktionen der BI seien immer auf das Wohl der betroffenen Bürger von Mantel gerichtet gewesen. Letztlich bedankt sich die Bürgerinitiative bei allen Bürgerinnen und Bürgern für ihre Unterstützung.
Mit der Genehmigung der Umgehungsstraße sieht Sprecher der BI Reinhold Meier (Siebter Von links) mit seinen Vertretern Christoph Fellner und Hans Reil (Erster und Vierter von links) sowie seinem Arbeitskreis bessere Lebensbedingungen auf die Anwohner der Hüttener Straße zukommen.