Veröffentlicht am 07.10.2024 - Redakteur: Hans Kneißl
62 Bürger aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten der Marktgemeinde zeigten reges Interesse an der Bürgerinitiative zum Bau der Umgehungsstraße.
Seit über 20 Jahren wird der Bau einer Umgehungsstraße in Mantel diskutiert. Den von Lärm und Verkehr betroffenen Bürgern reicht´s jetzt. Sie gründen eine Bürgerinitiative.
62 Besucher aus mehreren politischen Parteien und unterschiedlichen Gesellschaftskreisen trafen sich in der Gaststätte „Zum Hauptmann“ in Mantel. Thema des Abends: „Umgehungsstraße Mantel – jetzt“. Reinhold Meier, langjähriger Gemeinderat in Mantel, hatte zur Gründung einer Bürgerinitiative eingeladen.
Im Jahr 2002 hatte Landrat Simon Wittmann den Bürgern der Manteler Marktgemeinde die seit langem geplante Umgehungsstraße zugesagt. Die ideale Trasse als Abzweiger von der Staatsstraße 2166 – von der Firma Saglik am Sportplatz des Fußballvereins und am Gelände der Firma Gollwitzer vorbei mit Einmündung in der Hüttener Straße – wurde damals schon festgelegt. Doch das Projekt scheiterte immer wieder am Einspruch einer Behörde oder am Vorhandensein schützenswerter Insekten. Schließlich würde die 900 m lange Strecke mit einer 300 m langen Brücke über die Haidenaabauen und damit über FFH-Gebiet führen.
Meier informierte über die Auswirkungen der fehlenden Umgehungsstraße. Die Anwohner in der Hüttener Straße seien inzwischen seit Jahrzehnten zunehmendem Verkehrslärm ausgesetzt, zumal sich täglich 2000 Fahrzeuge mit westlicher Orientierung durch die Ortschaft bewegen würden. Anwohner würden sich wundern, dass noch kein schwerer Unfall passiert sei. Kinder befinden sich täglich auf ihrem Schulweg in Lebensgefahr, da die Engstelle in Höhe der katholischen Kirche wenig bis keinen Fußgängerweg bereithält. Außerdem würden schwer beladene LKWs aufgrund ihrer Vibrationen Schäden und Risse an den alten Häusern hinterlassen, was zusätzlich Angst einflößen würde.
Meiers Meinung nach habe der Bürgermeister zu wenig das Gespräch mit den Behörden gesucht. Auch die Marktgemeinde sei zu keiner Bürgerversammlung eingeladen worden, sodass über den gegenwärtigen Stand der Dinge keine Klarheit herrsche. Auch in Angelegenheit der Marktsanierung mithilfe eines Städtebauprojekts gehe nichts voran, so Meier. „Es kann nicht angehen, dass die Bürger im unteren Markt von Mantel und in der Freihunger Straße wie Menschen zweiter Klasse leben müssen. Sie haben ein Recht auf mehr Lebensqualität und bessere Lebensbedingungen“, gab Meier zu bedenken.
Einstimmig wurde das Ansinnen von Meier zur Gründung einer Bürgerinitiative (BI) unterstützt. Mit „Umgehungsstraße Mantel – jetzt!“ wurde schnell eine treffende Bezeichnung für die Bürgerinitiative gefunden. Sprecher der BI ist Reinhold Meier, vertreten durch Hans Reil, André Götz und Christoph Fellner. Ein kleiner Arbeitskreis, bestehend aus Lisa Heindl, Hans Reil, Marie-Luise Preischer, Michael Buxbaum, Carola Bauer, Helene Janner und Marion Dütsch wird die Ziele der Initiative festlegen.
Die erste Maßnahme wird eine Unterschriftenaktion sein. Einigkeit wurde dahingehend erzielt, zur Verdeutlichung der Dringlichkeit der Umgehungsstraße das Gespräch mit Organisationen und Behörden zu suchen. Desweiteren möchte die BI mit Plakataktionen ihre Ziele verdeutlichen. Alle waren sich einig. Eine vorhandene Umgehungsstraße wird den Markt Mantel sicherer machen. Nur so kann sich der Markt Mantel weiterentwickeln. Und nur so wird der Markt Mantel lebenswert bleiben. Bereits nächsten Dienstag will der kleine Arbeitskreis beim Hauptmann seine Arbeit aufnehmen.