35 Besucher in evangelischer Sankt Peter und Paul Kirche

Veröffentlicht am 13.09.2023 - Redakteur: Hans Kneißl

Selbst aus Püchersreuth und aus Floß kamen Besucher, um die evangelische Kirche Sankt Peter und Paul in Mantel zu besichtigen. Am Tag des offenen Denkmals führte Harald Stengel, stellvertretender Vertrauensmann der Kirche, 35 Besucher durch die Geschichte der evangelischen Pfarrkirche.
Im Jahr 1663 wurde die Kirche nach Einführung des Simultaneums durch Pfalzgraf Christian August von beiden Konfessionen genutzt. Die Kirche war stark den Stürmen seiner Zeit ausgesetzt. Nach dem Einsturz des maroden Kirchturms 1609 wurde zum Teil auch das Kirchenschiff zerstört. In den Jahren 1614 bis 1616 erfolgte der Wiederaufbau der Kirche. In den Jahren 1699 und 1801 brannte die Kirche völlig aus. Kirchenbücher, Gewänder und Glocken gingen verloren.
Im Jahr 1899 wurde das Simultaneum aufgegeben. Die katholische Gemeinschaft erhielt eine eigene Kirche, die im Jahr 1905 feierlich eingeweiht wurde. Die evangelische Gemeinschaft erstand für 2.000 Reichsmark das baufällige Gebäude. Dank einer landeskirchenweiten Kollekte sowie der Unterstützung durch das Gustav-Adolf-Werk konnte die alte Kirche im Jahr 1908 nahezu komplett abgerissen und neu gebaut werden. Nur der Turm und die Südseite waren erhalten geblieben.
Bauliche Neuerungen und Veränderungen führten dazu, dass die Kirche zu einem wahren Schmuckstück geworden ist. Altar und Kanzel waren bereits in der alten Kirche. Der Turm wurde durch einen oktogonalen Aufsatz mit Turmzwiebel erhöht. Im selben Jahr wurden Orgel und Taufstein angeschafft. Die Sakristei wurde von der Ost- zur Südseite des Turmes verlegt. Statt einer Bretterstiege wurde das Kirchenschiff für den Aufgang zur Querempore verlängert. Mit dem Anbau eines nördlichen Seitenschiffes wurde eine Seitenempore geschaffen, wodurch auch mehr Raum für die Orgel entstand.
Das Altarbild der Heiligen Petrus und Paulus wurde durch das Bild mit der Kreuzigung Christi (Bartolomé Esteban Murillo, 17. Jhdt.) ersetzt und das Original bekam seitlich davon einen neuen Platz. Im Jahr 1950 wurden in Erding drei Glocken gegossen, die heute noch zum Kirchgang rufen. Laut einer Pfarrbeschreibung aus dem Jahr 1916 ließ der fast komplette Neubau 1908 ein „wahres Schmuckkästchen und Kleinod einer edlen Kirchenbaukunst für das flache Land“ entstehen. Heute hat die Kirchengemeinde Mantel circa 570 Mitglieder und bildet mit der Gemeinde Neunkirchen eine Pfarrei.
Mitglieder des Kirchenvorstandes bewirteten die Besucher nach der Besichtigung mit Kaffee und Kuchen und ließen keine Frage unbeantwortet.

Harald Stengel (vorne) zeigt auf das ursprüngliche Altarbild mit den Heiligen Petrus und Paulus, das nach dem Neubau der Kirche einen neuen Platz erhalten hat.

Seit 1908 steht das Bild mit der Kreuzigung Christi im Zentrum des Altars.

Bildergalerie

< zurück zur Übersicht

Anzeige

Veranstaltungen / Mantel

Veranstaltungen / Oberpfalz

Das Wetter in Mantel

Das Marktblatt bei Facebook